Herkunft der Landsknechte

Im ursprünglichen und engeren Sinn kamen sie aus hochdeutschen Landen, insbesondere aus Schwaben, Oberschwaben, Allgäu, den Bodenseegebieten, Vorarlberg und Tirol. Im Gegensatz zu den niederdeutschen, böhmischen, italienischen Fußknechten und den Schweizer Reisläufern.

An der Wiege des Landsknechtswesens stand hauptsächlich das Wehrwesen oberdeutscher Reichsstädte, wie Memmingen. So wird verständlich, daß bürgerlich-handwerkliche, zünftische Elemente das Landknechtswesen zumindest am Anfang prägten, denn viele Gesellen, aber auch Handwerker oder Gehilfen ohne Ausbildung, Taglöhner, Hausknechte und Dienstboten waren ein zahlenmäßig wichtiger Faktor, der häufig übervölkerten Städte.

Aus der Landbevölkerung kamen viele nachgeborene Bauernsöhne, die ansonsten nur als Knecht auf den Höfen arbeiteten, Handwerkersöhne, Häusler und Taglöhner. Der persönliche Reichtum spielte für eine erfolgreiche Anwerbung eine untergeordnete Rolle, denn Lang- und Schutzwaffen konnten gegen Leihgebühr oder auf Soldraten erworben werden.

Auch viele Adelige kamen zu den Werbetischen, ob Patriziersöhne des Stadtadels oder des eigentlichen Adels. Einerseits pflichtbewußter Dienst fürs Vaterland, aber häufig auch Abenteuerlust oder finanzielle Notwendigkeit. Bei vielen dürfte es aber Unzufriedenheit mit der sozialen Situation gewesen sein, da Nichterbberechtigte, also Nachgeborene, hauptsächlich als Landarbeiter und Gesinde ihr Leben fristeten. Beispielsweise durch die zunehmende Armut der Weber in Memmingen ließen sich auch existenzbedrohte Gesellen anwerben. Die Reichsstädte förderten dies sogar, indem sie Anwerbungen für ferne Kriegsschauplätze unterstützten.