„Orden“ und Ehre

Wollte man die Landsknechte bei ihrer Ehre, insbesondere bei ihrer Ordensehre packen, wurden sie mit „Liebe Landsknecht“ angesprochen. Georg von Frundsberg gelang es immer wieder, die Knechte über das Ordensbewußtsein anzuspornen. Diese Ehre nahmen sie sehr ernst. Gefangengenommene Landsknechte mußten in den Venedigerkriegen Anfang des 16. Jahrhunderts einen Eid leisten, ein Jahr lang nicht gegen die Republik San Marco in den Krieg zu ziehen. Nachdem sie freigelassen wurden, erhielten sie durch einen Obristen den Befehl, wieder gegen Venedig in die Schlacht zu ziehen. Sie weigerten sich und schickten sogar ihre Amissaten zum Kaiser, da sie als „frumm Kriegßleytt“ nicht Eidbruch begehen wollten, denn es ging um Ehre und Selbstverständnis.

Trotzdem waren sie ein recht unchristlicher Orden, wie Zeitzeugen belegen, mit lästern, saufen, rauben, Jungfrauen notzüchten und Karten- und Würfelspiel. Der Orden war die Ideologie der Landsknechte, an der sie sich selbst aufrichteten, was aber auch von ihren Anführern geschickt eingesetzt wurde, um sie anzuspornen und zusammenzuschweißen.