Beginn des Landsknechtswesens

Maximilians Rolle als Schöpfer des Landsknechtswesens wird deshalb auch heute noch in der Forschung überschätzt, da er zwar maßgeblichen Einfluß hatte, die Landsknechte sich aber auch bei anderen Kriegsherren, beispielsweise in England, Frankreich und für Venedig verdingten und dies sie ebenso formte.

Es ist auch der Verdienst einiger Anführer, wie Graf Romont aus Savoyen, Philip von Kleve und Ritter Reinprecht von Reichenburg (Österreich), um nur einige zu nennen.

Die Landsknechte erwiesen sich aber nicht nur als militärisch wertvoll. Es zeigten sich bald auch die problematischen Seiten, wie wüste Zechgelage und Raufhändel. Um die Landsknechte führbar zu machen, mußte eine Rechtsordnung geschaffen werden. Deshalb entstanden die Rechtsämter Schultheiß (Richter) und Profoß (Polizeichef). Dagegen bildeten sich bei den Landsknechten bereits zu Anfang Formen der Mitsprache und Selbstverwaltung heraus, die charakteristisch für dieses Fußvolk wurden, auch wenn mancher Brauch von den Eidgenossen stammte. Die Fußknechte taten sich zu einer Gewerkschaft zusammen und wählten verschiedene Sprecher, um gegen die Obrigkeit und die Führer bestehen zu können.