Der Troß und die notwendige Selbstversorgung

Da der Kriegsherr in der Regel nur Geld zur Verfügung stellte, war das Landsknechtswesen auf Selbstversorgung angewiesen. Diese Selbstversorgung übernahm der Troß, der meist ungeahnte Ausmaße hatte und durchaus die Größe der Armee haben konnte. Er beeinträchtigte aber durch seine Schwerfälligkeit sogar die Kriegsführung. Man konnte ihn aber nicht wesentlich verkleinern, denn die Armee brauchte den Troß. Verpflegung und Versorgung der Söldner, Kauf, Verkauf und Tausch von Waren, wie Waffen, Sturmhauben, Wein und Bier sowie Tuche und Stoffe.

Auch das gesellschaftliche Leben spielte sich im Troß ab. Es wurde gewürfelt, getrunken, gekocht, gebraten, geflickt, gewaschen, gesungen und gestritten, geliebt und gelebt. Es gab Metzger und Sudler. Geschlachtete Tiere wurden fast vollständig verwertet, auch Würste wurden daraus gemacht. Wirte mit Schankmaiden und fahrbaren Braustätten, sowie Säumer (die Waren auf dem Rücken von Pferden und Maultieren transportierten), Fuhrleute und Wagenknechte waren im Troß zu finden. Es zog die Jugend und Kinder (Bälger) sowie zur Kurzweil der Kriegsleute auch fahrendes Volk im Troß mit.

Es gab Marketender (Händler, Krämer) und Marketenderinnen, die auch Begleiterinnen der Kriegsleute, Partnerinnen, Krankenschwestern waren, denn der Troß war auch Verbandsplatz und Lazarett.