Wie groß die Zahl der Reformationsanhänger war, zeigte sich erst nach den Bauernkriegen. Sehr viele Unzufriedene und Enttäuschte tauchten beim Fußvolk unter, ob Studenten, Pfaffen oder ehemalige Mönche. Man muß davon ausgehen, daß beim Romzug (1526) in Frundsbergs Heer die meisten Knechte reformatorisch gesinnt waren, ging es doch gegen den Papst als Anstifter dieses Krieges. Wenn der Sold ausblieb, erklärte Frundsberg seinen Knechten immer wieder, daß in den Schatztruhen der päpstlichen Engelsburg ihre Gulden lagern. Der Zorn der Knechte steigerte sich deshalb ins Unermeßliche, als sie sich auf Rom zu bewegten. Der nun folgende Sacco di Roma (Plünderung Roms) war nicht nur ein unvorstellbares Plündern und Rauben, sondern auch ein antipäpstlicher, gegen die alte Kirche gerichteter Protestschrei. In diesem Zusammenhang müssen auch die grotesken Umzüge mit als Kardinäle verkleideten Landsknechten gesehen werden. Der bairische Ritter Wilhelm von Sandizell maskierte sich sogar als Papst und zog mit seinem Gefolge durch die Stadt. Sie wollten zukünftig nur noch dem Kaiser treu ergebene Päpste und Kardinäle wählen oder am besten gleich Luther zum Papst machen. Viele bereuten die entsetzliche Wut mit dem Leben, als in Rom die Pest ausbrach.
Mit der Ausbreitung der Reformation standen sich bald Landsknechte gegen Landsknechte gegenüber. Die Gesetze des Söldnermarktes und die Zwänge derjenigen, die um Geld ihre Haut verkauften, bewirkten, daß Lutheraner auf der katholischen Seite standen und Katholiken auf der anderen, was wiederum zu Ordnungsproblemen und Reibereien innerhalb der Heere führte.