Kampf und Schlacht – Mythos und Wirklichkeit

Sobald der Haufe in der Schlachtordnung stand und die Knechte auf den Befehl von Trommel und Schwegelpfeife zum Senken der Langspieße warteten, waren alle wieder Brüder, ob Edel oder Unedel, Großhans oder Kleinhans, auch der Obrist nahm sich nicht aus und stand in der ersten Schlachtreihe.

Auch wenn häufig von einem ritterlichen Fechten der frommen und kühnen Landsknechte in den Schlachten berichtet wurde, die Wirklichkeit sah anders aus. Es war ein wüstes Gemetzel, bei dem keine Gelegenheit für eine ritterliche Kampfesweise vorhanden war und die hinteren Reihen über die tot oder verwundet zu Boden Gegangenen drängten und unter dem Brüllen und Stöhnen der Verletzten ein grauenvolles Gemetzel und Gesteche Mann gegen Mann begann. Meist beschönigt, wurde die Realität nur in wenigen Versen dargestellt.

Zeichnete sich der Sieg ab, war die Schlacht insbesondere dann noch nicht beendet, wenn Schweizer und deutsche Landsknechte zusammentrafen, denn dann begann ein wildes Verfolgen und Niedermetzeln der Fliehenden.

Bei der Verurteilung des Gemetzels auf dem Schlachtfeld sollte man nicht übersehen, daß sich die heutigen, modernen Kampfmethoden mit Granaten, Raketen und Bomben nur unwesentlich in der Grausamkeit unterscheiden.